Mutter oder Chefin? Ein Plädoyer für das „Und“
von Lisa Grossmann

Laptop mit Handy, Tabler, Windel und Schnuller

Eltern sein und Führungskraft – und das in Personalunion. In der öffentlichen Diskussion merkt man deutlich: damit können offenbar immer noch viele Menschen da draußen nichts anfangen. Für mich war immer klar, dass das geht. Dass es keine Entweder-oder-Entscheidung ist, sondern ein ganz klares „Und“. Für das Eltern-Sein und für meine Position als Leiterin des Stuttgarter C3-Standorts.

Doch manchmal ist es gar nicht so einfach, dieses „Und“ auch zu leben. Plötzlich gibt es zwei Dinge, die meine volle Aufmerksamkeit benötigten: Familie und Arbeit. Plötzlich ist mein Sohn nicht mehr rund um die Uhr in meiner Nähe. Plötzlich nehmen mich wieder andere Themen als Spielplatz, Windeln und Co. in Beschlag. Umgekehrt gibt es auf einmal jemanden, der mich zwingt, den Stift auch mal mitten am Arbeitstag fallen zu lassen.

Ganz ehrlich: Es dauert, bis man sich in dieser neuen, oft ambivalenten Rolle zurechtfindet, bis sich die ganze Familie mit der neuen Situation angefreundet hat. Aber heute kann ich sagen: Es funktioniert. Aufeinander Rücksicht nehmen, sich ausreichend Zeit geben, den richtigen Rhythmus finden – das ist der Schlüssel.

Vier Dinge spielen dabei eine entscheidende Rolle:

  • Die Selbstorganisation: Um allen Ansprüchen gerecht zu werden, brauche ich eine gute Portion Organisation und Struktur – das ist besonders wichtig, um mich selbst und meine Bedürfnisse nicht aus den Augen zu verlieren.
  • Der Partner: Ohne einen Partner in Crime, der dieses Modell mit derselben Selbstverständlichkeit lebt wie ich, wäre das „Und“ nicht möglich.
  • Das Unternehmen: Eine Unternehmenskultur, in der eine Führungsposition auch in Teilzeit möglich ist. In der es nicht darum geht, wer am längsten arbeitet, sondern in der das Ergebnis im Vordergrund steht – das kommt mir sehr entgegen. Dazu kommen ein Team und Vorgesetzte, die mich unterstützen und die Verständnis haben, trotz und gerade wegen der veränderten Prioritäten in meinem Leben.
  • Die Flexibilität: Corona zeigt, dass es geht. Flexibel arbeiten, Mobile Office und Arbeitszeiten, die ich an mein Familienleben anpassen kann – das ist für mich als Führungskraft und Mutter eine optimale Lösung.

Klar, es klappt nicht immer. Es gibt Situationen, in denen ich nicht allem und allen gerecht werde. Aber ich habe gelernt, damit umzugehen. Solange das Gleichgewicht nicht dauerhaft in Schieflage gerät, bin ich mit meinem „Und“-Modell sehr zufrieden. Es bereichert mein Leben. Deshalb möchte ich allen (zukünftigen) Eltern Mut machen: Macht es, es lohnt sich!

Autorin

Lisa Sieben

Managing Director

lisa.sieben@c3.co

+49 711 900 511 4122

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